Was hat der Käse mit der Proteindenaturierung zu tun?
Die Proteinstruktur und die Möglichkeiten der Denaturierung werden hier aufgezeigt.
Experimente zur Denaturierung als Veranschaulichungsbeispiel, verleiten zum Nachahmen.

FächerChemie, Mikrobiologie und Physik
Erstellt vonDI Dr. Gudrun Nagl, HBLFA Francisco Josephinum Wieselburg
Dauer6 UE
Schulstufe12. - 13. Schulstufe
Kompetenzen

Die SchülerInnen können:

  • den Aminosäure- und Proteinaufbau entwickeln.
  • die Proteinstrukturen und die dabei wirksamen Kräfte erklären und übergeordneten Strukturen zuordnen.
  • die Eigenschaften von Proteinen beschreiben und den Zusammenhang zur Proteinfällung/-Denaturierung herstellen.
  • verschiedene Verfahren zur Fällung  von Proteinen unterscheiden und gegenüberstellen.
  • die Bedeutung der Proteine und der Proteindenaturierung für die Lebensmitteltechnologie ableiten.

Alles Käse oder was?

Was haben Käse und die Proteinstruktur gemeinsam?

Die Gemeinsamkeit liegt in der Denaturierung der Proteine.

Nun was ist eine Denaturierung?

Die Zerstörung der Sekundär-, Tertiär- und wenn vorhanden, die Quartärstruktur eines Proteins.

Was ist eine Proteinstruktur?

Vorausgesetzt die Grundformel einer Aminosäure ist bekannt,  die Arten der Aminosäuren und die Verknüpfung der Aminosäuren- die Peptidbindung, dann kann die Struktur eines Proteins erklärt werden.

 

Thema Proteinstruktur

 Interessante Links

Informationen zu Aminosäuren und Peptidbindung


Aufgabenstellung zum Thema Proteinstruktur

Struktur und wirksame Kräfte der Proteine:

1. Primärstruktur: Aminosäuresequenz oder auch Abfolge der Aminosäuren, wobei diese durch eine Peptidbindung verknüpft sind.

 

2. Sekundärstruktur: hier finden sich bereits dreidimensionale Strukturen in einer Polypeptidkette PPK wie:

  • alpha-Helix
  • beta-Faltblatt parallel und antiparallel, meist sind 2-5 PPK beteiligt
  • beta-Schleifen (turn) abrupte Richtungsumkehr einer Polypeptidkette, meist bei antiparallelen Faltblattstrukturen

Wirksame Kräfte: Wasserstoffbrücken stabilisieren die Helix und die Faltblattstruktur.

Suche dazu Bilder im Internet zur Veranschaulichung dieser wirksamen Kräfte in der Sekundärstruktur und gib an, welche Gruppen an der Wasserstoff-Brückenbildung beteiligt sind.

Supersekundärstrukturen sind Gruppierungen von Sekundärstrukturen. Wenn in einer PPK eine Faltblattstruktur, danach eine Helix und dann wieder eine Faltblattstruktur vorliegen, wird dies als Domäne bezeichnet. Solche Domänen stellen sich dar wie Perlen auf einer Schnur (PPK). Damit ist diese Form ein Übergang zwischen der Sekundär- und der Tertiärstruktur.

 

3. Tertiärstruktur: räumliche Lage der Sekundärstruktur durch Wechselwirkungen der Aminosäurereste.

Wirksame Kräfte: van der Waals-Kräfte, Ionenanziehung, Wasserstoffbrücken, Disulfidbrücken.

Suche dazu Bilder im Internet zur Veranschaulichung dieser Wechselwirkungen in der Tertiärstruktur und gib an, welche Gruppen an den Wechselwirkungen beteiligt sind.

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4. Quartärstruktur: räumliche Lage von 2 oder mehr PPK zueinander, sofern mehrere PPK in einem Protein vorkommen.

Die wirksamen Kräfte sind wie bei der Tertiärstruktur gegeben.

Suche verschiedene Proteine wie z.B. Hämoglobin, Insulin und Glucagon oder auch andere und finde heraus, ob eine Quartärstruktur vorliegt oder nicht.


Thema Proteindenaturierung

Wie kann eine Denaturierung erfolgen und was hat das mit Käse zu tun?

Möglichkeiten zur Proteinfällung bzw. Denaturierung:

  1. Säure - Frischkäse wir mittels Säurefällung hergestellt
  2. Salz
  3. Temperatur
  4. Enzyme - Lab wird für die Schnitt- und Hartkäse-Produktion eingesetzt
  5. Druck und Scherkräfte
  6. organische Lösungsmittel 

Proteindenaturierung -PPP


Aufgabenstellung zum Thema Proteindenaturierung

  • Überlege, ob ein Protein genießbar ist, wenn es denaturiert?
  • Erstelle eine Liste mit bekannten Proteinen und wie diese gefällt werden können.
  • Welche Lebensmittel enthalten viel Protein? Überlege, ob dieses in nativer oder in denaturierter Form vorliegt.

Experimente zum Thema Proteindenaturierung