Anlage von Feldversuchen für die Diplomarbeit
Grundsätze zur Anlage und Betreuung von Feldversuchen im Fach Pflanzenbau als Grundlage zur Erstellung von Diplomarbeiten im HLFS-Bereich.
Fächer | Pflanzenbau |
Erstellt von | DI Georg Pernkopf, HBLFA Francisco Josephinum Wieselburg |
Zeitdauer | 0,25 UE |
Schulstufen | 13. Schulstufe |
Kompetenzen | Die Schülerin oder der Schüler erlernt die Grundlagen um einen Feldversuch zu planen, anzulegen und zu bonitieren. |
Fragestellungen vor Versuchsanlage
Bei der Anlage von Feldversuchen müssen im Vorfeld folgende Überlegungen stattfinden:
1. Wie lautet meine Versuchsfrage?
2. Möchte ich einen statistisch abgesicherten Versuch anlegen?
3. Wieviele Faktoren und Varianten werden untersucht?
4. Wie groß müssen meine Versuchsparzellen sein?
5. Welches Feldstück kommt für einen Feldversuch in Frage?
6. Wie müssen die Versuchsparzellen am Feldstück verteilt sein?
7. Wie können Pflege- und Erntearbeiten erledigt werden?
8. Worauf ist bei der Anlage und Ernte besonders zu achten?
Versuchsplanung
1. Wie lautet meine Versuchsfrage?
Überlege genau, was untersucht werden soll und konzentriere dich auf eine konkrete Fragestellung um den Versuch nicht zu aufwendig zu machen.
2. Möchte ich einen statistisch abgesicherten Versuch anlegen?
Eine statistische Auswertung sollte das Ziel jeder Diplomarbeit sein. Dazu ist es nötig mindestens 3, besser 4 Wiederholungen einer Versuchsvariante anzulegen. Bei einer einfaktoriellen Fragestellung mit zwei Versuchsvarianten ergibt sich einen Mindestanzahl von 8 Versuchsparzellen und dadurch auch ein gewisser Flächenbedarf.
3. Wieviele Faktoren und Varianten werden untersucht?
Bei einem Stickstoffsteigerungsversuch ist der Versuchsafaktor die N-Düngung und die Versuchsvarianten die Abstufungen der N-Düngermenge von z.B.: 0, 50 und 100 kg/ha. Wird dieser Versuch mit zwei verschiedenen Sorten durchgeführt so erhält man einen zweifaktoriellen Versuch wobei der zweite Versuchsfaktor die Sorte ist.
4. Wie groß müssen meine Versuchsparzellen sein?
Die Größe richtet sich grob nach der Messbarkeit der Erntemenge unter Berücksichtigung der Mess- und Versuchsfehler.
Bsp.: Bei einem Weizenversuch mit einem erwatbaren Ertrag von 5t/ha und einer Wiegegenauigkeit von 10 kg benötigt man eine Mindestfläche von 0,2 ha pro Parzelle um einen Ertragsunterschied von 1 % feststellen zu können.
0,20 ha * 5000 kg Ertrag /ha = 1000 kg Parzellenertrag, davon 1 % sind 10kg
5. Welches Feldstück kommt für einen Feldversuch in Frage?
Das Feldstück sollte Platz für alle versuchsparzellen haben und möglichst homogen sein.
6. Wie müssen die Versuchsparzellen am Feldstück verteilt sein?
Sie sollten zufällig bzw. abwechselnd als Block oder Streifenanlage angelegt werden.
7. Wie können Pflege- und Erntearbeiten erledigt werden?
Um Pflegeearbeiten sauber erledigen zu können empfiehlt sich das Freilassen von Reihen bzw. die Anlage von Trennstreifen. Fahrgassen sollten so angelegt werden, dass alle Parzellen gleichermaßen von diesen betroffen sind, daher oft quer zu den Parzellen.
8. Worauf ist bei der Anlage und Ernte besonders zu achten?
Eine exakte Ernte kann als Kerndrusch durchgeführt werden, um die Randeffekte auszuschalten.
Überprüfe dein Wissen mit folgendem Lernspiel: